about
Seit 2011 veranstalten Anna Babka und Peter Clar mit dem uni.vie.slam.poetrie den ersten Open-Air-Slam an der Universität Wien. Gestartet in Zusammenarbeit mit Student*innen im Rahmen einer Lehrveranstaltung zur Frage der Kanonisierung von Literatur, wurde der zumeist im Arkadenhof der Universität ausgetragene Dichter*innenwettstreit bald zur fixen Institution im jährlichen Literaturkalender – auch wenn die für 2019 geplante zehnte Auflage aufgrund von Corona bereits drei Mal verschoben werden musste.
Ziel des uni.vie.slam.poetrie ist es, die vermutlich erfolgreichste Literaturform des ausgehenden 20., beginnenden 21. Jahrhunderts ins Bewusstsein der Academia zu rücken und der Literatur einen Ort zu geben, der auf aktuelle, zeitgenössische und (gesellschafts-)politische Entwicklungen reagiert und diesen künstlerisch-performativ begegnet. In diesem Sinne weist jeder Slam ein Motto auf – breit genug, der Vielfalt der Slam Poetry keine Grenzen zu setzen, spezifisch genug, um zu einer Auseinandersetzung mit politisch relevanten Themen anzuregen. Überdies bietet uni.vie.slam.poetrie schreibenden Studierenden oder zukünftigen Poet*innen eine Plattform für (erste) Auftritte.
Die website https://poetryslam-slampoetry.at/ hat es sich zur Aufgabe gemacht, nicht allein die Slams und ihre Teilnehmer*innen zu dokumentieren, sondern (in der nahen Zukunft) auch eine Plattform für wissenschaftliche Texte zum Poetry Slam bzw. Slam Poetry zu liefern.
Geschichte des univie.slam.poetrie
Seit 2011 fanden bisher neun Ausgaben des uni.vie.slam.poetries statt, sechs davon im Arkadenhof der Universität Wien, drei am Campus der Universität im Alten AKH. Im Rahmen der 650-Jahr-Feier der Universität Wien wurde der 5th uni.vie.slam.poetrie – 650 Jahre, 650 Worte zu einem der Höhepunkte im Reigen der Slams.
‚Papa-Slam‘ Markus Köhle, der als einer der wichtigsten Proponent*innen des Slam in Österreich gilt, war vom ersten Slam an als Moderator und Ideengeber dabei. Von 2014 bis inkl. 2017 gelang es in Zusammenarbeit mit Sabine Sobotka vier Slams an der Pädagogischen Hochschule 1100 zu organisieren. Seit 2012 gibt es mit literadio einen Kooperationspartner, der die Slams nicht nur live streamt sondern auch ein Nachhören ermöglicht, alle links finden Sie sowohl am Ende der Berichte zu den einzelnen Slams, als auch in der Archivübersicht. Dort findet man auch die Tonaufzeichnungen der ph.slams.
Neben Student*innen der Universität Wien – manche* davon blieben dem Slam auch nach diesen ersten Auftritten erhalten – nahmen immer wieder bekannte Slammer*innen an der univie.slam.poetrie teil. Die Sieger*innenlisten sind dementsprechend prominent besetzt, in den neun Jahren uni.vie.slam.poetrie gab es sieben Gewinner*innen bzw. Gewinnerteams, Lea Kerschhaggl (2018), Kirmes Hanoi (Jonas Scheiner, Henrik Szanto; 2017), Mylf (Mieze Medusa und Yasmin Hafedh; 2016), Mario Tomic (2011, 2012, 2014) und Stefan Abermann (2012). Henrik Szanto (2015) und Mieze Medusa (2019) waren sowohl im Team als auch im Einzel je einmal, Mario Tomic insgesamt sogar dreimal erfolgreich.
Was ist ein Poetry Slam?
Ein Poetry Slam (sinngemäß: Dichterwettstreit oder Dichterschlacht) ist ein literarischer Vortragswettbewerb, bei dem selbstgeschriebene Texte innerhalb einer bestimmten Zeit einem Publikum vorgetragen werden. Die Zuhörer*innen küren anschließend die Sieger*innen.
Die Veranstaltungsform entstand 1986 in Chicago und verbreitete sich in den neunziger Jahren weltweit, allein in Deutschland fanden 2009 an über 100 Veranstaltungsorten Die Veranstaltungsform entstand 1986 in Chicago und verbreitete sich in den neunziger Jahren weltweit, vor allem auch im deutschsprachigen Raum.